Wird die isolierende Myelinschicht einer Nervenfaser fälschlicherweise durch das Immunsystem beschädigt, können Nervenzellen ihre Signale nicht weiterleiten.
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Die Ursache des Guillain-Barré-Syndroms aufgeklärt

Das Guillain-​Barré-​Syndrom ist eine seltene Krankheit, bei der das Immunsystem die peripheren Nerven angreift. Betroffene leiden an Muskelschwäche und Lähmungen. Ein Forschungsteam unter Leitung der ETH Zürich hat nun den Mechanismus dieser Autoimmunreaktion aufgeklärt.

Patienten mit dem Guillain-​Barré-​Syndrom (GBS) leiden an einer seltenen und vielgestaltigen Störung des peripheren Nervensystems. Die Krankheit wird oft durch vorangehende Infektionen ausgelöst und kann zu schwerer Muskelschwäche führen. In Europa und den USA treten jährlich etwa 1 bis 2 Fälle pro 100'000 Menschen auf.

GBS beginnt in der Regel mit Schwäche und Kribbeln in den Beinen, das sich auf den Oberkörper und die Arme ausbreiten kann. Gehen und sich bewegen wird zunehmend schwieriger. In schweren Fällen kann es auch zu Lähmungen der Atemmuskulatur kommen. Obwohl GBS als Autoimmunerkrankung gilt, sind die zugrunde liegenden Mechanismen noch weitgehend unbekannt. Dies erschwert eine genaue Diagnose und wirksame Behandlung.

Eine kürzlich in der Fachzeitschrift Nature veröffentlichte Studie unter der Leitung von Daniela Latorre, SNF-​​Gruppenleiterin am Institut für Mikrobiologie der ETH Zürich, deckt nun einen zentralen Aspekt der Pathophysiologie von GBS auf. In enger Zusammenarbeit mit klinischen Forschenden des Universitätsspitals Zürich und des Neurozentrums der Südschweiz (EOC) in Lugano suchte Latorre nach Autoimmunfaktoren, die für diese Krankheit verantwortlich sind.

Auf dem Versuchsfeld in Zürich-Reckenholz wurden am Montag, 8.4.24, Gerstenkörner ausgesät, deren Erbgut mit einem neuartigen Verfahren verändert wurde.

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Wird die isolierende Myelinschicht einer Nervenfaser fälschlicherweise durch das Immunsystem beschädigt, können Nervenzellen ihre Signale nicht weiterleiten.

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